Forschungsdatenmanagement
Open Repositories 2024
26. Juni 2024, von FDM Webmaster

Foto: Jacob
Open Repositories 2024
Vom 3. bis 6. Juni 2024 fand zum 19. mal die internationale "Conference on Open Repositories" statt. Diesmal in Göteborg, Schweden. Insgesamt besuchten 420 Teilnehmenden Workshops, 32 Poster, 130 Präsentationen, Lightning Talks und Panels.
Das ZFDM-Team beteiligte sich mit einem Vortrag (What defines trust? Can general-purpose repositories be certified at all?) und zwei Postern ("Connecting ELN to Repositories – connecting daily work to long-term transparency", "Out-of-the-Box Repository Configuration: Supporting Small-Scale Research Community Visibility and Transparency") und nutze diese Chance zum Austausch mit der Fachcommunity.
Der Vortrag "What defines trust? Can general-purpose repositories be certified at all?" befasste sich mit Herausforderungen bei der Zertifizierung von Forschungsdatenrepositorien für den "Long Tail" der Forschungsdaten.
Forschungsdatenrepositorien können sich auf die Aufnahme von Daten aus bestimmten Domänen, Daten spezifischer Typen oder Daten bestimmter Nutzergruppen spezialisieren. Für Daten, die in keines dieser Raster passen, den sog. "Long Tail" der Forschungsdaten, existieren generische Repositorien wie das FDR der Universität Hamburg. Eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl eines Repositoriums können Zertifikate sein. Die gängigen Zertifizierungsprogramme wie CTS oder Nestor sind dabei sehr stark auf Repositorien für klar definierte Nutzergruppen zugeschnitten und setzen einen Prozess der sog. "active preservation" im Arbeitsablauf des Repositoriums voraus, den viele generische Repositorien niemals werden umsetzen können.
In dem Vortrag wurden verschiedene Faktoren für "active preservation" erörtert, wie z. B. technische Aspekte und Formatmigration. Außerdem wurden Vorschläge gemacht, wie die Zertifizierung für generische Repositorien ermöglicht werden könnte, indem die Anforderungen einer Realitätsprüfung unterzogen werden.
Das Poster "Connecting ELN to Repositories – connecting daily work to long-term transparency" thematisiert Elektronische Laborbücher, auch Electronic Laboratory Notebooks (ELN), die eine Softwarelösung zur Planung, Durchführung, Auswertung und Dokumentation von Laborexperimenten sind und z. B. Datenverlust vorbeugen können. Mittelfristig werden sie analoge Exemplare ersetzen. Daher testet die Universität Hamburg aktuell eine webbasierte open source Lösung namens elabFTW. Eine Überführung ausgewählter Datenfelder von ELN in das Forschungsdatenrepositorium ist perspektivisch geplant. Es fördert den Datenaustausch, die Transparenz und Reproduzierbarkeit, vereinfacht die Datenverwaltung und -ablageprozesse und verbessert die Datenfindung und -zitierung.
Das Poster "Out-of-the-Box Repository Configuration: Supporting Small-Scale Research Community Visibility and Transparency" warf die Frage nach der Datennachhaltigkeit von kleinen Forschungsprojekten auf, deren Daten in heterogenen Formaten und Modellen vorliegen über aufwendig zu pflegende Anwendungen zugänglich sind. Der Lösungsvorschlag stellt einen Machbarkeitsnachweis vor, wie über definierte Schnittstellen die relevanten Meta- und Forschungsdaten aus registrierten Einzelanwendungen in ein Forschungsdatenrepositorium automatisiert überführt werden können.
Wir freuen uns auf die "Open Repositories 2025" in Chicago.