Häufig gestellte Fragen
Forschungsdaten? Was ist damit gemeint, fällt mein Forschungsmaterial auch darunter?
Forschungsdaten sind so vielfältig wie die Forschungsthemen und Wissenschaftsbereiche. Sind Forschungsdaten bei Naturwissenschaftlern eher numerische Daten (Zahlen) in großer Menge, gehören aber auch Interviewdaten, Audio- und Videoaufnahmen, gescannte Texte und Bilder und vieles andere mehr zu Forschungsdaten. Somit sind alle Materialien und Daten, die in digitaler Form vorliegen und für die Forschung benutzt werden für eine langfristige Aufbewahrung im Forschungsdatenmanagement geeignet.
Forschungsdaten während und nach der Projektlaufzeit
Bei der Speicherung von Forschungsdaten sind zwei wichtige Phasen zu unterscheiden:
- Während der Projektlaufzeit
Die Forschungsdaten sollen meist nur Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Die Daten unterliegen meist auch noch häufigen Änderungen bzw. die Menge nimmt stetig zu. Sie sollten während der Projektlaufzeit die Daten z.B. auf Projektlaufwerken oder in UHHShare speichern. Speichern Sie die Daten nur lokal auf Ihrem PC, droht der vollständige Verlust durch Diebstahl des Geräts oder einen Hardwareschaden. Sorgen Sie deshalb immer für ein Backup.
Forschungsdaten (z.B. eine Messreihe), die nicht mehr verändert werden, sollten Sie schon jetzt im Forschungsdatenmanagement speichern. - Nach der Projektlaufzeit
Falls nicht schon während der Projektlaufzeit geschehen, sollten Sie rechtzeitig vor dem Ende Ihres Forschungsprojektes alle Forschungsdaten, die Sie verwendet haben und die an keiner anderen Stelle (z.B. in einem nationalen/internationalen Zentrum) gespeichert sind, im Forschungsdatenmanagement mit Metadaten beschrieben speichern.
Auf Wunsch erstellen wir Ihnen einen Nachweis über die gespeicherten Daten, den Sie dem Forschungsförderer vorlegen können.
Meine Forschungsdaten speichere ich in einem nationalen/internationalen Zentrum, muss ich sie hier nochmal speichern?
Für manche Forschungsdaten (z.B. Klimaforschung, Astronomie, Physik, Sprachforschung, Sozialforschung) gibt es nationale bzw. internationale Zentren zur sicheren Aufbewahrung der Daten. Diese sollten Sie in jedem Fall nutzen! Sie müssen Ihre Daten nicht bei uns erneut speichern. Sie können aber einen Nachweis über die Datenspeicherung einrichten, dazu laden Sie keine Daten hoch, sondern tragen einige wenige Metadaten ein und verlinken diesen Eintrag mit Ihren Daten.
Muss ich meine Daten frei zur Verfügung stellen?
Nein! Sie entscheiden was mit den Daten passiert und wer Zugang zu den Daten erhält. Sie haben die Wahl zwischen:
- die Daten sind nur für mich selbst zugänglich,
- die Daten stelle ich ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Verfügung,
- die Daten sollen frei für die Wissenschaft (Open Data) verfügbar sein, hier haben Sie noch die Möglichkeit über eine Embargo-Frist die Zugänglichkeit zeitlich zu steuern.
Wer hat alles Zugang zu den Daten?
Zunächst einmal nur Sie und Mitarbeiter Ihres Projektes und natürlich die Systemadministratoren des FDM bzw. RRZ. Je nach Wunsch können Sie die Daten weiter zugänglich machen. Die Systemadministratoren des FDM bzw. RRZ werden keine Daten ungefragt zugänglich machen.
Wie lange werden meine Daten gespeichert und was passiert nach Ablauf der Frist?
Alle bei uns verwalteten Daten werden für mindestens 10 Jahre aufbewahrt. Längere Aufbewahrungszeiten können Sie jederzeit einrichten. Vor Ablauf der Aufbewahrungsfrist erhalten Sie eine E-Mail an die hinterlegte Adresse zur Erinnerung. Sollten Sie die Aufbewahrungsfrist nicht verlängern, werden die Daten zunächst dem UHH-Archiv zur weiteren Aufbewahrung angeboten und evtl. von diesem übernommen. Danach werden die Daten zur Löschung freigegeben. Erhalten bleiben die Metadaten, die mit Informationen über die Löschung erweitert werden.
Was passiert, wenn ich die Forschungsdaten nicht speichere?
Sie sind selbst für die sichere Aufbewahrung entsprechend den Vorgaben der Forschungsförderer und der Guten wissenschaftlichen Praxis verantwortlich. Das Forschungsdatenmanagement ist ein Angebot, welches Sie nutzen können. Bei Vorbehalten oder Fragen sprechen Sie uns gern an.
Wem gehören eigentlich Forschungsdaten?
Grundsätzlich gehören die mit öffentlichen Mitteln erhobenen Forschungsdaten dem Dienstherrn.
Forschungsdaten und Kooperationen mit Firmen (Auftragsforschung)
Forschungsdaten, die im Rahmen von Projekten mit Firmen oder unter finanzieller Beteiligung von Firmen entstanden sind, gehören unter Umständen den Auftraggebern. Diese Daten dürfen Sie evtl. nicht bei uns speichern. Schauen Sie bitte in den entsprechenden Vertrag. Ist eine Speicherung nicht ausdrücklich ausgeschlossen, dürfen Sie zumindest die Daten ohne weitere Freigabe an anderen Personen speichern.
Was passiert, wenn ich die Universität Hamburg verlasse?
Die Forschungsdaten bleiben bei uns gespeichert. Sie können die Daten aber entweder für sich selbst freigeben, die Daten kopieren oder auch bei Bedarf über die Systemadministration Zugang zu den Daten erhalten.
Kann ich Daten auch löschen oder verändern?
Damit nicht ungewollt Daten verlorengehen, dürfen Sie selbst einmal eingestellte Daten nicht löschen bzw. verändern. Sie können einen neuen Datensatz hochladen. Sollten SIe die vorherigen Versionen tatsächlich nicht mehr benötigen, können Sie diese Daten über die Administratoren löschen lassen.
Was ist ein Forschungsdatenmanagementplan?
In einem Forschungsdatenmanagementplan wird beschrieben, wie die Erfassung, Verarbeitung und Aufbewahrung digitaler Forschungsdaten während eines Forschungsprojektes durchgeführt werden sollen. Das Dokument beschreibt also den Lebenszyklus von Forschungsdaten und die erforderlichen organisatorischen und technischen Maßnahmen.
Fügen Sie einem Drittmittelantrag einen Forschungsdatenmanagementplan hinzu, zeigen Sie gegenüber dem Forschungsförderer, dass Sie sich mit diesem Thema ausführlich beschäftigt haben. Einige Forschungsförderer verlangen einen solchen Plan.
Bei der Erstellung eines Datenmanagementplans unterstützen wir Sie bzw. kontrollieren ausgearbeitete Pläne und unterstützen Ihren Drittmittelantrag mit einer entsprechenden Bestätigung, damit sich die Chancen auf Förderung erhöhen.
Wichtig sind z.B. die folgenden Punkte:
- Dokumentation der Daten und Maßnahmen zur Datennachnutzung,
- Publikationsstrategie (Artikel und Monographien, Publikation von Forschungsdaten),
- Backupstrategie der Daten während der Projektlaufzeit,
- Langzeitarchivierung der Daten nach der Projektlaufzeit,
- Lizenzen und andere rechtliche Aspekte.